Dieses Mal hat es geklappt: Wir Flinke Socken haben uns riesig gefreut, als Karl Schill zur Tür hereinspaziert ist. Eigentlich hatte er uns ja schon für den März 2020 zugesagt: Doch statt des agilen Leiters des Ditzinger Liegenschaftsamtes kam damals Corona!
In den vergangenen vier Jahren ist viel passiert; so ist unser Gast inzwischen Pensionär und pendelt fröhlich zwischen Ditzingen, Stuttgart und Brasilien hin und her, ist gut beschäftigt, Langeweile für ihn ein Fremdwort. Nichtsdestotrotz hat er uns erneut zugesagt – was für ein Glück für uns im Haus Guldenhof, für die Seniorinnen und Senioren u. für uns Flinke Socken. Denn Karl Schill erwies sich als ein Erzähler, dem man mit großem Vergnügen zugehört hat. Unglaublich, was der Stuttgarter auf Zeit in den 40 Jahren, in denen er für die Stadt Ditzingen gearbeitet und sich den Ruf des Maklers der Stadt erarbeitet hatte (mit diesem Titel hatte ihn einst einer seiner Chefs geadelt), so alles erlebt hat.
Wir wissen nun, dass Geld doch stinken kann, zumindest wenn es jahrzehntelang in einem Stall angespart worden ist. Vom Eier- und Kartoffelgeld, das sie dort aufbewahrt hatte, konnte eine Bäuerin einst ein Stückle kaufen.
Spannend auch seine Anekdoten über diverse Notartermine. Einer hat doch tatsächlich in der Besenkammer des Korntaler Rathauses stattgefunden. Keine Parallelen zu Boris Becker! Der Aufzug war ausgefallen und eine ältere Dame hatte es nicht mehr bis hoch ins Notariat geschafft. Und so wurde damals kurzerhand die Besenkammer in einem darunterliegenden Stockwerk umfunktioniert.
Eine Sammelbeurkundung im Ditzinger Bürgersaal fand quasi auf der Theaterbühne statt, weil bei der Raumbuchung etwas schiefgelaufen und der Saal bereits für eine Theateraufführung am folgenden Tag hergerichtet worden war.
Auch als Arbeitsvermittler hat sich unser Erzähler einmal erfolgreich betätigt und einem Landwirt seinen Traum verwirklicht und ihm die Stelle eines Pförtners bei einem Weltunternehmen vermittelt. Beide Seiten, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, waren auch noch Jahre später höchst zufrieden mit den Vermittlungskünsten unseres Referenten.
Seinen Humor hat Karl Schill über all die Jahre nicht verloren. Und so hat er vergnügt und augenzwinkernd zurückgeschaut auf die unterschiedlichsten Erlebnisse, für die er doch eine gemeinsame Klammer gefunden hat: Es menschelt überall!
Herzlichen Dank für diesen unterhaltsamen Nachmittag!
(Für den Förderverein Haus Guldenhof: Barbara Radtke)